Drei Incoterms im Vergleich
Wer DDP, EXW oder DAP pauschal verwendet, entscheidet nicht nur über Zuständigkeiten, sondern über Prozesse, Kostenverteilung und Serviceverständnis. Im Alltag begegnen uns diese drei Regelungen besonders häufig – jeweils mit spezifischem Charakter.
DDP – Delivered Duty Paid
Der Verkäufer trägt nahezu die gesamte Verantwortung: Transport, Ausfuhr und Einfuhr, Zoll und Steuern. Dieses Modell eignet sich vor allem für Unternehmen, die ihren Kunden maximalen Komfort bieten wollen – etwa im E-Commerce oder bei stark serviceorientierten B2B-Modellen. Der Aufwand für Koordination, Dokumentation und Kontrolle ist hoch, gleichzeitig sichert DDP eine starke Kundenerfahrung – sofern das Unternehmen die nötigen Strukturen dafür hat.
EXW – Ex Works
Hier liegt die Verantwortung fast vollständig beim Käufer – ab dem Moment, in dem die Ware zur Verfügung gestellt wird. Für viele Verkäufer klingt das zunächst attraktiv, da der Aufwand scheinbar minimal ist. In der Realität jedoch führt EXW oft zu Herausforderungen: fehlende Transparenz, Abstimmungsaufwand, unklare Schnittstellen. Dieses Modell passt eher zu Kunden mit eigenen Logistiklösungen oder starker operativer Steuerung.
DAP – Delivered at Place
Ein pragmatischer Mittelweg: Der Verkäufer organisiert den Transport bis zum vereinbarten Ort – der Käufer übernimmt ab Anlieferung. DAP gilt in der Praxis oft als ausgewogene Lösung, wenn die Abwicklung klar strukturiert sein soll, ohne die volle Verantwortung einseitig zuzuweisen. Besonders im klassischen B2B-Geschäft mit regelmäßigem Warenfluss schafft DAP eine gute Balance zwischen Kontrolle und Verantwortung.
Im unteren Bild haben wir die Incoterms DDP, EXW und DAP grafisch für euch aufbereitet – so bekommt ihr die Abläufe und Zuständigkeiten auf einen Blick noch klarer.