GDP – Good Distribution Practice
Die wohl bekannteste Leitlinie sind die „Good Distribution Practice“-Regeln (GDP). Sie bilden das Fundament, auf dem pharmazeutische Lieferketten in Europa organisiert werden. GDP schreibt nicht nur vor, wie Medikamente transportiert werden müssen, sondern auch, wie jeder Schritt dokumentiert und rückverfolgbar sein muss.
Das Ziel: Patientensicherheit durch volle Transparenz.
Dokumentationspflicht & Rückverfolgbarkeit
In der Praxis heißt das: Jeder Transport, jede Temperaturabweichung, jeder Eingriff wird erfasst. Von der Herstellung über Zwischenlager bis zum Empfänger entsteht so eine lückenlose Dokumentation. Diese Daten sind nicht nur im Falle einer Prüfung relevant, sondern dienen auch dazu, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Das Motto lautet: Wer nicht dokumentiert, hat nicht gearbeitet.
Fälschungsschutz & internationale Unterschiede
Ein weiteres zentrales Thema ist der Fälschungsschutz. Seit der EU-Fälschungsschutzrichtlinie (2011/62/EU) sind pharmazeutische Verpackungen mit individuellen Sicherheitsmerkmalen versehen – vom Data-Matrix-Code bis zu Originalitätsverschlüssen. Ziel ist es, gefälschte Medikamente aus der Lieferkette herauszuhalten.
Spannend wird es, wenn Lieferketten Ländergrenzen überschreiten: Während die EU klare Vorgaben zu GDP und Fälschungsschutz setzt, gibt es international große Unterschiede. In manchen Märkten gelten striktere Regeln, in anderen deutlich lockere. Für Logistikunternehmen bedeutet das: Compliance endet nicht an der Landesgrenze, sondern erfordert Wissen und Anpassungsfähigkeit auf globaler Ebene.
Compliance als Teil der Unternehmenskultur
Regeln und Vorgaben allein reichen nicht. Entscheidend ist, dass sie gelebt werden – von Mitarbeitenden in der Disposition, über Fahrer bis hin zum Lagerpersonal. Compliance wird so zu einer Frage der Unternehmenskultur:
- Wie ernst nimmt ein Unternehmen seine Verantwortung?
- Wie werden Mitarbeitende geschult und eingebunden?
- Welche Strukturen sorgen dafür, dass Standards nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag funktionieren?
Für uns in der Logistik ist Compliance kein Korsett, sondern ein Orientierungssystem. Es zwingt uns, Prozesse klar zu strukturieren, Risiken sichtbar zu machen und Qualität messbar zu halten. Gerade in der Pharmalogistik zeigt sich, wie eng Sicherheit, Verantwortung und Vertrauen miteinander verbunden sind. Ein Etikett, eine Temperaturanzeige, eine Dokumentation – all das wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Doch zusammen sind es diese Bausteine, die bestimmen, ob Patienten das bekommen, was sie brauchen: ein sicheres, wirksames Medikament.
Unser Standpunkt: Compliance ist kein Mehraufwand. Es ist Teil der Verantwortung, die wir in der Lieferkette tragen – und ein Versprechen an die, die am Ende darauf angewiesen sind.
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